Mural Art 2017
Schülerprojekt zum Reformationshjahr 2017
Unter der Anleitung der Theologin Anne Stickel und dem kolumbianischen Philosophen Warner Benitez malten Schüler:innen der Jahrgangsstufe 7 drei Tage lang emsig an einer „Kirche, wie wir sie träumen“ im Reformationsjahr 2017. Das Gerüst für die Leinwand wurde von Schüler:innen im Werkunterricht unter Anleitung des Lehrers Dirk Göcke selbst gebaut.
Seit der mexikanischen Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts nutzt man dort „Muralismo“ oder Mural Art (von murus, lat.: Mauer; art,eng.: Kunst) als eine Art „Zeitung in Bildern“, um auch der analphabetischen Bevölkerung Sinn und Art der neuen Gesellschaftsform nahezubringen. Die Berliner Mauer – derer noch irgendwie zugänglicher Meter farbenfroh bemalt – war in Deutschland ein lebendiges Zeugnis des Protestes der Westberliner gegen die Teilung ihrer Stadt. Auch wenn die Berliner Mauerkunst kein geplantes, sondern eher ein „Zufallsprodukt“ vieler Unbekannter war, haben Mural-Art-Projekte eines gemeinsam: Hier ist nicht ein Künstler am Werk, sondern viele – nicht ein Stil, nicht ein Blickwinkel, sondern viele. Und alle zusammen sind Teil des Ganzen, jeder Pinselstrich die Signatur des Menschen, der seine Persönlichkeit eingebracht hat.
Ein ideales Schulprojekt: Gemeinsam etwas Großes, Bleibendes schaffen, das das Selbstbewusstsein stärkt und eine Identifikationsmöglichkeit bietet: „Ein solches Projekt ist gut für die Schule“, meint Initiatorin Anke Schröder, Konrektorin und Religionslehrerin an der Oberschule am Sonnensee.
Zuerst etwas zögerlich, dann aber siegte die Kreativität, und schon bald bevölkerten Regenbogen, Wolken, Kirchen, eine Moschee und Menschen unterschiedlicher Hautfarbe die etwa 1,70 mal 6 Meter große Leinwand; im Zentrum die Erdkugel, von einer Hand getragen. Dabei waren den Jugendlichen wichtig, dass Moschee und Kirchen mit einer Menschenkette verbunden sind.